Marvin Bürmann

Sozialforscher / Datentyp / Transparenzfan

Menü

Zum Inhalt springen
  • Startseite
  • Projekte
  • Vita
  • Kontakt

Startseite

Mein Name ist Marvin Bürmann und meine fachliche Heimat ist die empirische Sozialforschung und damit auch die Statistik. Thematisch liegt mein Fokus hierbei auf der Arbeitsmarktforschung. Besonders interessant finde ich die Frage, welche Rolle soziale Netzwerke und Institutionen des Arbeitsmarktes bei der Genese sozialer Ungleichheit spielen. Jenseits der gängigen Analyseverfahren für einfache Querschnitte fühle ich mich bei Panel- und Mehrebenenmodellen methodisch am wohlsten. Neben deutsch und englisch spreche ich vor allem Stata und R.

Auf dieser Webseite findet sich eine Sammlung von Projekten, an denen ich bisher gearbeitet habe. Darüber hinaus sind auch meine Vita und Kontaktdaten hinterlegt.

 

Zur vermeintlich akuten Vertrauenskrise empirischer Evidenz

Was mir in Gesprächen über mein Schaffen immer wieder begegnet ist der Satz „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“. Er wurde während des zweiten Weltkrieges bekannt. Es ist nicht klar, ob er von Goebbels‘ Propagandaministerium aus Winston Churchill in den Mund gelegt wurde oder ob er von Churchill selbst stammt. So oder so wurde er im Kontext eines Krieges verwendet, in dem – wie so häufig in Kriegen – bewusst Falschmeldungen gestreut wurden um strategisch im Vorteil zu sein. Auch wenn der Satz häufig mit einem Augenzwinkern an mich herangetragen wird, so kann ich ihn dennoch nicht mehr hören. Ich weiß nämlich in dem Moment nicht, was mir da gerade scherzhaft vorgeworfen wird. Denn tatsächlich gefälschte Statistiken gehen natürlich gar nicht. Das steht außer Frage.

Aber die viel subtilere Kritik, die bei diesem Satz heutzutage häufig mitschwingt, ist durchaus berechtigt. So werden Statistiken von Menschen gemacht. Und Menschen haben Interessen. Noch relativ unverfänglich ist an dieser Stelle die Feststellung, dass Fragestellungen nicht vom Himmel fallen. Untersuchungsgegenstände werden aufgrund bestimmter Interessen ausgewählt. Das betrifft den akademischen Bereich genauso wie den politischen und zivilgesellschaftlichen. Das ist aber zunächst einmal nicht kritisch. Kritisch wird es, wenn die Methodik nicht hinreichend offengelegt wird. Dann kann nämlich nicht mehr geprüft werden, wie stark die Interessen die Ergebnisse – bewusst oder unbewusst – beeinflusst haben.

Empirische Sozialforschung ist eine gute Sache. Sie erlaubt uns Dinge zu messen, die wir mit bloßem Auge nicht beobachten können. Wir können Rückschlüsse auf gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge ziehen und Probleme erkennen. Aber all die Statistiken, anhand derer wir das tun, sind mit gewissen Unsicherheiten behaftet. Das lässt sich nicht ändern. Wichtig ist aber, dass diese Unsicherheiten benannt werden und es nachvollziehbar ist, wie Statistiken erzeugt wurden. Dann sind Statistiken nämlich keine Glaubensfrage – wie es der eingangs erwähnte Satz suggeriert – sondern können überprüft und im Zweifel fachlich kritisiert werden. In diesem Sinne sollte es meiner Meinung nach eher heißen:

„Traue keiner Statistik, deren Methodik nicht offenliegt.“

Auch das im englischsprachigen Raum beliebte Zitat „There are three kinds of lies: lies, damned lies, and statistics“, das von Mark Twain geprägt wurde, lässt sich entsprechend umformulieren:

„Lies, damned lies and non-replicable statistics.“

 

Ausblick

Ausgewählte Projekte werde ich in Zukunft auf Unterseiten detaillierter besprechen. Dort werden Sie dann auch die entsprechenden Programmcodes finden, mit denen ich zu den dargestellten Ergebnissen gekommen bin. Wenn es sich anbietet, werde ich in Zukunft eventuell noch einen Blog auf diese Seite integrieren.

Widgets

Formalia

  • Impressum
  • Haftungsausschluss
  • Datenschutzerklärungen
Proudly powered by WordPress | Theme: Illustratr von WordPress.com.